Dietmar Wolf, der grüne Wolf für Düsseldorf

dietmar-wolf-mobilitaetsgerechtigkeit

Beitrag aus 2009

Autor: Norbert Czerwinski, verkehrspolitischer Sprecher der Ratsfraktion und Grüner Spitzenkandidat Kommunalwahl 2009

Der grüne Masterplan Radverkehr

Düsseldorf ist „fahrradfreundliche Stadt“ – und keineR merkt´s!
Die Verwaltungsspitze, die diese Radverkehrspolitik zu verantworten hat, hat bei ihrem Klimaschutzkonzept auch noch das Ziel ausgerufen, dass bald 16 % aller Verkehrswege der Düsseldorferinnen und Düsseldorfer mit dem Rad zurück gelegt werden. Wie dies die autofixierte Verwaltung und Ratsmehrheit erreichen will, ist uns ein echtes Rätsel.
CDU und FDP haben Anfang dieses Jahres mal eben beschlossen,
dass nirgendwo Radwege angelegt werden dürfen, wenn auch nur ein wenig der Autoverkehr behindert wird.
Ernsthaft: Düsseldorf braucht einen Masterplan Radverkehr der wirkt!

Radwege

Der umgangssprachliche Radweg ist eigentlich eine Radverkehrsanlage und ist – wenn es die Sicherheit der Radfahrenden oder die Verkehrsbelastung oder -bedeutung der Straße erfordert – baulich anzulegen.
Ist dies nicht möglich darf auch ein Radfahrstreifen oder ein Schutzstreifen angelegt werden.
Nun ist – nach Meinung der Verwaltungsspitze und der Ratsmehrheit – die Bedeutung der meisten Straßen in Düsseldorf so groß, dass sie keinen Radverkehr im PKW-Straßenraum erlauben.
Das Ergebnis ist rasend schnell:


Düsseldorf ist nach Untersuchung eines Männermagazins Vizehauptstadt der Raser. Und gefährlich nicht nur wegen der Raser: Fahrrad Fahrende müssen viel zu oft auf den Gehweg (mit Radverkehrsanlage) ausweichen und streiten sich dort mit dem Fußgänger/-inne/-n und werden bei Einfahrten und Straßenquerungen von den Autofahrenden übersehen.
Ist dieser Ärger ausgestanden, darf sich über zu schmale, plötzlich endende und zugeparkte Radwege oder auch mal über 90°-Kurven geärgert werden.

- Radfahrer/-innen müssen gesehen werden: Radwege gehören auf die Straße und nicht auf den Gehweg. Dies mindert nachweislich die Unfallgefahr und –schwere für Radfahrer/-innen.
- Radfahren braucht Platz: 1,50 Meter müssen es mindestens – am Besten 2,50 Meter – plus Sicherheitsraum sein.
- Radwege müssen benutzbar sein: Konsequentes Entfernen von rücksichtslosen Falschparkern
- Die bestehenden Planungen für Radnetze in den Stadtbezirken werden bis zum Jahr 2013 umgesetzt.
- Nach dem Bau der Fahrradstation (endlich!) muss der Fahrradtunnel durch den Bahnhof folgen

Fahrradständer

Keine Reise ist ohne Start und Ziel. Die Düsseldorfer Radverkehrspolitik scheint mitunter vom Freizeitradler auszugehen, der aus der Garage sein Fahrrad auf´s Auto schnallt und damit dann eine Runde im entfernten Wald dreht.
Es gibt für Leute ohne häusliche Fahrradabstellmöglichkeit keine Unterstützung für kleine Fahrradparkhäuser, wie es in Dortmund der Fall ist und in vielerorts existieren keine vernünftigen Abstellbügel, an denen das Fahrrad sicher geparkt werden kann.

- Unterstützung für Fahrradparkhäuser in Wohngebieten.
- Ausreichend Fahrradbügel in Einkaufsstraßen und vor Kultureinrichtungen.
- Sichere Fahrradboxen an S-Bahn- und Stadtbahnstationen.

Fahrradmarketing

Na, ja – so richtig soll es ja auch keiner merken, was sich trotz aller Kritik in den letzten Jahren in Düsseldorf getan hat. Viele neue Radwege sind in den letzten Jahren entstanden, so dass Düsseldorf parallel zum Auto-Hauptverkehrsstraßennetz ein Radwegenetz auf Nebenstraßen hat. Die Stadt gibt dazu schöne Sonntags-Radtourenpläne heraus, aber wo im Alltag der beste und schnellste Weg wird nicht verraten.
So wird es nicht klappen, dass die meisten Wege die wir alle zurück legen – die unter 5 km – auch mit dem Rad gefahren werden.

- Düsseldorf braucht ein fahrradfreundliches Klima.
- Weiterer Ausbau des Fahrradmietsystems in die innenstadtnahen Gebiete jenseits des Lastrings.
- Umfassende Beschilderung der wichtigen Ziele der City und der Stadtteilzentren.
- Taschenplan für´s Radroutennetz.
- Große Unterstützung der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“

Norbert Czerwinski