Dietmar Wolf, der grüne Wolf für Düsseldorf

Vulkanradweg

Ende September 2023 gab es etwas in Gedern, besser am Gederner See zu schaffen für mich. Was gibt es Besseres, als Neigungen miteinander zu verbinden? Nämlich Rad, Bahn und Ente fahren.

Also Fahrrad mit Taschen gesattelt, auf in DB Die Bahn in den geliebten EC der SBB nach Mainz, dort via Frankfurt und Fulda und eingleisig durch die wunderschöne Landschaft in das beschauliche Bad Salzschlirf.
Das Bad wählte ich als meinen Ausgangspunkt zur kleinen Radreise auf dem Vulkanradweg. Die Wahl ward richtig getroffen, das gemütliche Bad Salzschlirf lädt zum Verweilen ohne Stress und Hektik ein. Es gibt eine Reihe von Angeboten - auch für Menschen unter 40 Jahren.

Im fahrradfreundlichen und preiswerten Haus Maria verbrachte ich eine ruhige Nacht und startete nach einem reichhaltigen Frühstück und Einkauf im nahen Lebensmittelladen die 52 Kilometer lange Strecke an den Gederner See.

Der Vulkanradweg gehört zum BahnRadweg Hessen Bad Hersfeld-Fulda (375km), hat somit nur 1-3% Steigungen. Mehr schafften Dampflokomotiven einst nicht.
Von Bad Salzschlirf bis Hartmannshain bedeutete dies aber 38km bergan, unterbrochen von ebenen Passagen, aber oben spürte ich meine Beine schon.
Der Vulkanradweg führt auf dem ehemaligen Bahnkörper zumeist fern der Straßen durch die Natur, Ausnahmen bestätigen die Regel. Es ist ein Hochgenuss die durchgehend asphaltierte Strecke durch Feld, Wald und Wiese zu fahren.

Vom 580m hoch gelegenen Hartsmannshain geht es flotte 14km bergab nach Gedern.

Tipp:

Der Streckenabschnitt Hartmannshain > Gedern ist wegen seines Gefälles bei Longboard-Fahrerinnen und Longboard-Fahrern sehr beliebt. Mit wenigen Ausnahmen geht es alleine auf dem durchweg asphaltierten Fuß-und Radweg downhill fantastische 14 Kilometer runter nach Gedern.
Mit dem ÖPNV nach Hartmannshain und hui ab geht die Fahrt!

Nach der Schaffenspause am Gederner See wählte ich die direkte alternative Route via Steinberg. Mich erwartete erst einmal eine grobe Schotterpiste, die sich später besser befahren ließ. Es war etwas Abenteuer dabei, denn hinter Steinberg nahm die Beschilderung ab und die Natur zu, es war Orientierungssinn gefragt. Wieder ging es durch Wald, Feld und über Wiesen, mitten auf einer solchen musste ich an einer Y-Wegung die Richtung raten. Geschafft, dafür gab es mit einer fulminanten Steigung eine tolle Belohung. Dort kurz auf Asphalt.

Der Vulkanradweg folgt dem Fluss Nidda, der nette Ort Lißberg wurde passiert und nach bereits 24km erreichte ich das Ziel Bahnhof Glauburg-Stockheim und seinen dortigen Modellbahn-Bahnhof mit H0 und Spur G Anlage (samstags/sonntags geöffnet).
Für Glauburgs Keltenwelt am Glauberg fehlte mir die Zeit, das muss nachgeholt werden. Dass es eine keltische Hunsrück-Eifel-Kutur gab, ist mir bekannt, in der Wetterau vermutete ich "Asterix&Obelix" aber nicht. Der Glauberg ist Deutschlands reichhaltigste Archeologische Fundstätte was Kelten betrifft, lohnt also für alle Interessierten.

DB Die Bahn brachte mich mit den üblichen kleinen Zwischenfällen wieder nach Düsseldorf zurück.
Davon lasse ich mich nicht unterkriegen, Rad&Bahn sind für mich top Reiseformen. Zudem lernt man so nette Leute kennen, Batralzem trinkende Organisten zum Beispiel.